Starkregen und Hochwasser: Die wichtigsten Fakten
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Im Stadtgebiet Mechernich liegen zahlreiche Gewässeranfänge, die unterschiedlichen
Ursprungs sind:
Quellen oder Schichtwasser können ganzjährig oder zeitlich befristet ein kleines
Gewässer bilden, zusammenlaufendes Oberflächenwasser aus Starkregen oder Schmelzwasser
kann für mehrere Stunden oder Tage einen Wasserlauf bilden.
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Starkregen ist ein besonders intensiver Niederschlag, der zu Überflutungen außerhalb von
Gewässerläufen, aber auch zu Hochwasser in Gewässern führen kann.
Hochwasser bedeutet hingegen, dass Gewässer wie Flüsse oder Seen temporär über die Ufer
treten, auch wenn der auslösende Niederschlag in großer Entfernung gefallen ist.
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Starkregen ist zeitlich meist von kurzer Dauer, während Hochwasser Tage oder auch Wochen
vorhalten kann.
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Ursache für Starkregen sind besondere meteorologische Bedingungen, etwa Unwetter.
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Hochwasser können durch lang anhaltende Niederschläge, Schneeschmelze oder Sturmfluten
verursacht werden. Auch Starkregen kann zu Hochwasser führen.
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Starkregen kann lokale Überflutungen in Gebieten auslösen, die nicht darauf vorbereitet
sind. Hochwasser überflutet vorwiegend größere Gebiete für einen langen Zeitraum.
Starkregen: Das steckt hinter dem Wetterphänomen
Der Name legt es nahe: Starkregen ist ein besonders intensiver Niederschlag. Im Vergleich mit
einem normalen Regenschauer fällt bei einem Starkregenereignis in kurzer Zeit eine große Menge
Niederschlag.
Doch was genau bedeutet das? Meteorologen sprechen von Starkregen, wenn binnen einer Stunde mehr
als 15 bis 25 Millimeter Regen fallen. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa 10 1,5-Liter
Flaschen Wasser auf einem Quadratmeter Boden.
Warum tritt Starkregen auf?
Das Wetter ist das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren, die in der Atmosphäre interagieren.
Starkregen entsteht, wenn warme, feuchte Luft aufsteigt und sich in höheren, kälteren Schichten
der Atmosphäre abkühlt.
Dabei kondensiert die Feuchtigkeit und bildet Wolken.
Wenn diese Wolken sehr dicht und schwer werden, lassen sie das gesammelte Wasser in Form von
Regen fallen. Unter bestimmten Bedingungen,
etwa bei starken Temperaturunterschieden oder durch orografische Effekte (wenn Luftmassen durch
Berge nach oben gedrückt werden), kann dieser Niederschlag besonders heftig ausfallen und in
Starkregen resultieren.
Die Auswirkungen von Starkregen
Gegenüber längerem, aber gemäßigten Dauerregen kann Starkregen in den betroffenen Gebieten zu
großen Problemen führen.
Das gilt vorrangig, wenn Böden, Flüsse und Kanalisationen die großen Wassermengen nicht schnell
genug aufnehmen oder ableiten können. Die möglichen Folgen daraus sind vielfältig:
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Überflutungen und Hochwasser: Wenn der Regen schneller fällt, als das Wasser abfließen
oder in den Boden versickern kann, kommt es zu Überflutungen.
Straßen können unter Wasser stehen, Keller volllaufen und in besonders schlimmen Fällen
können ganze Wohngebiete überflutet werden. An Gewässern kann zudem Hochwasser
entstehen.
Wasser, das aus einem Kanal herausgedrückt wird, zählt zwar zu den Überschwemmungen,
nicht aber zum Hochwasser.
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Erdrutsche: In hügeligen oder bergigen Gebieten kann Starkregen dazu führen, dass der
Boden sich sättigt und instabil wird. Das kann Erdrutsche auslösen, bei denen große
Mengen Erde und Gestein abrutschen.
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Umweltprobleme: Wenn Kanalisationen überflutet werden, kann es vorkommen, dass
ungeklärtes Abwasser in Flüsse oder Seen gelangt, was zu Umweltverschmutzung führt.
Tritt Starkregen heute häufiger auf?
Es gibt Hinweise darauf, dass wetterbedingte Extreme, einschließlich Starkregenereignisse,
häufiger auftreten und intensiver ausfallen. Viele Wissenschaftler sehen darin eine Folge des
Klimawandels.
Die Erderwärmung führt dazu, dass mehr Wasser verdunstet und die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit
aufnimmt. Das führt zu intensiveren Regenereignissen.
Starkregen: Was können wir tun?
Um mit zunehmenden Starkregenereignissen umzugehen, ist Prävention der Schlüssel. Es gibt eine
Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Risiken von Starkregen zu mindern.
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Anpassung der Infrastruktur: Der Bau von Rückhaltebecken, die Verbesserung der
Ableitungssysteme und die Schaffung und Erhaltung von naturnahen Flächen, die Wasser in
den Boden aufnehmen können.
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Rechtzeitige Warnung: Durch den Einsatz moderner Messtechniken und komplexer
Wettermodelle kann Starkregen zuverlässig vorhergesagt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger müssen durch die Nutzung entsprechender Warnsysteme, etwa
Smartphone-Apps, rechtzeitig über anstehende Starkregenereignisse und den absehbaren
Umfang informiert werden.
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Zusammenarbeit und Informationsaustausch: Ein effektiver Informationsaustausch zwischen
Wetterdiensten, Regierungsbehörden und internationalen Organisationen kann dazu
beitragen,
dass Warnungen schneller und effizienter verbreitet werden und Schutzmaßnahmen
effektiver durchgeführt werden können.
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Aufklärung: Die Bürgerinnen und Bürger müssen darüber informiert werden, wie sie selbst
und ihre Häuser und Grundstücke schützen können, beispielsweise durch den Einsatz von
Wassersperren oder das Anlegen von Mulden oder Versickerungsflächen in privaten Gärten.
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Klimaschutz: Langfristig können Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels dabei helfen,
die Intensität und Häufigkeit von Extremwetterereignissen verringern.
Starkregen ist ein Phänomen, das ernsthafte Auswirkungen auf unsere Umwelt, unsere Häuser
und unsere Gemeinschaften haben kann. Mit den richtigen Vorkehrungen ist es möglich,
früh auf die Gefahren von Starkregen zu reagieren und die passenden Maßnahmen zu ergreifen.
Hochwasser: Was es für uns und die Natur bedeutet
Starkregen ist ein Phänomen, das ernsthafte Auswirkungen auf unsere Umwelt, unsere Häuser und
unsere Gemeinschaften haben kann.
Mit den richtigen Vorkehrungen ist es möglich, früh auf die Gefahren von Starkregen zu reagieren
und die passenden Maßnahmen zu ergreifen.
Hochwasser: Was es für uns und die Natur bedeutet
Wie Starkregen ist auch Hochwasser ein Begriff, der in der Berichterstattung über die weltweite
Entwicklung des Klimas immer häufiger auftaucht. Doch was bedeutet Hochwasser genau und warum
ist es so wichtig, sich auf mögliche Hochwasserszenarien vorzubereiten?
Was ist Hochwasser?
Hochwasser ist eine vorübergehende Erhöhung des Wasserstandes in einem Gewässer (Bäche, Fluss,
See), die dazu führt, dass es über seine Ufer tritt und das angrenzende Land überflutet.
Es ist eine spezifische Art von Überflutung und kann in verschiedenen Graden auftreten, von
geringfügigen bis zu katastrophalen Hochwassersituationen.
Als Kontext: Überflutungen können auch abseits von Gewässern auftreten, etwa durch überlaufende
Kanalisationen in Folge von Starkregen oder anderen Ereignissen. Als Merkhilfe: Während alle
Hochwasser Überflutungen sind, sind nicht alle Überflutungen Hochwasser.
Warum tritt Hochwasser auf?
Hochwasser kann aus einer Vielzahl von Gründen auftreten. Typische Hochwasserursachen sind
beispielsweise:
Fluss- oder Binnenhochwasser: Lang anhaltende, aber auch besonders intensive Niederschläge
(Starkregen) können dazu führen, dass Flüsse und Bäche mehr Wasser führen, als sie
abtransportieren können und über ihre Ufer treten.
Küstenhochwasser: Oft durch Sturmfluten verursacht, bei denen starke Winde und niedriger
Luftdruck das Meerwasser an die Küste drücken.
Schneeschmelze: In gebirgigen Gebieten kann die Schmelze von Schnee und Eis im Frühjahr zu
Hochwasser führen.
Oft treten die verschiedenen Phänomene auch kombiniert auf, was zu einer Verschärfung der
Hochwassergefahr führen kann.
Zudem können die spezifischen Eigenschaften des Einzugsgebiets wie die vorherrschende
Vegetation, die Bodenbeschaffenheit und die Topografie einen Einfluss darauf haben, wie hoch die
Gefahr durch Hochwasser ist.
Die Auswirkungen von Hochwasser
Hochwasser kann erhebliche Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Umwelt haben.
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Schäden an der Infrastruktur: Straßen, Brücken, Gebäude aber auch Infrastruktur wie
Leitungen für Strom und Telefonie oder können beschädigt oder zerstört werden.
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Landwirtschaftliche Schäden: Überschwemmte Felder können Ernten zerstören und den Boden
schädigen.
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Gesundheitsrisiken: Stehendes Wasser kann die Ausbreitung von Krankheiten fördern und
die Wasserqualität beeinträchtigen.
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Umweltschäden: Ökosysteme können durch das plötzliche Eindringen von Wasser oder durch
die Verschmutzung, die Hochwasser mit sich bringen kann, gestört oder gar dauerhaft
geschädigt werden.
Warum ist Hochwasser heute häufiger in den Nachrichten?
Die Häufigkeit und Intensität von Hochwasserereignissen scheint in vielen Teilen der Welt
zuzunehmen. Der generelle Klimawandel und steigende Meeresspiegel erhöhen das Risiko von
Hochwasserereignissen.
Das gilt besonders in Küstenregionen, aber auch an großen Flüssen. Zudem führt die Zunahme von
bebauten Flächen und die Entwaldung in einigen Gebieten zu einer verringerten Fähigkeit des
Bodens, Wasser aufzunehmen, wodurch das Überschwemmungsrisiko steigt.
Was hat es mit Begriffen wie „Jahrhunderthochwasser“ zu tun?
Bei der Berichterstattung über besonders schwere Hochwasserereignisse ist oft die Rede von einem
„Jahrhunderthochwasser“.
Dabei handelt es sich nicht um eine sprachliche Dramatisierung.
Hydrologen kategorisieren die Häufigkeit von Hochwasserereignissen in bestimmten Ausmaßen anhand
der sogenannten Wiederkehrzeit bzw. Rückkehrperiode.
Das ist ein statistisches Maß, das angibt, wie oft ein bestimmtes Ereignis in einem bestimmten
Zeitraum voraussichtlich eintreten wird.
Ein „Jahrhunderthochwasser“ oder „100-jähriges Hochwasser“ bedeutet also nicht, dass ein
Hochwasser dieser Stärke nur einmal alle 100 Jahre vorkommt.
Stattdessen gibt es aus hydrologischer Sicht in jedem Jahr eine 1-prozentige Chance, dass ein
Hochwasser dieses Ausmaßes eintritt. Es kann theoretisch genauso mehrfach binnen weniger Jahre
oder sogar in aufeinanderfolgenden Jahren auftreten.
Hochwasser: Das können wir tun
Der Hochwasserschutz und die damit einhergehende Prävention von Hochwasserschäden erfordert
umfangreich ineinandergreifende Vorkehrungen.
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Hochwasserrisiko zu
mindern und gefährdete Regionen darauf vorzubereiten:
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Hochwasserschutz: Dämme, Deiche, Rückhaltebecken, Hochwasserschutzwände und andere
Infrastrukturen können gebaut werden, um Wasser abzuleiten und Überschwemmungen zu
verhindern.
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Landnutzungspanung: Durch das Vermeiden von Bebauungen in Hochwassergebieten und die
Schaffung von Grünflächen kann das Hochwasserrisiko verringert werden.
Die Wiederherstellung von Feuchtgebieten und Auen kann helfen, Wasser zu speichern und
den Abfluss zu verlangsamen.
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Forschung und Monitoring:
Per kontinuierlicher Überwachung von Flusspegeln, Niederschlagsmengen und anderen
relevanten Faktoren können Daten gesammelt werden,
die zur Vorhersage und zum besseren Verständnis von Hochwasserrisiken beitragen. Moderne
Technologien wie Satelliten, Drohnen und Sensornetzwerke können dabei helfen.
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Öffentliche Aufklärung: Die Menschen müssen wissen, wie sie sich auf Hochwasser
vorbereiten und wie sie sich während eines Hochwassers verhalten sollen.
Wie auch beim Starkregen geht es hier vor allem um die schnelle und umfassende
Frühwarnung der Menschen durch Apps und mehr.
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Notfall- und Evakuierungspläne: Kommunen sollten Notfallpläne haben, die festlegen, wie
im Falle eines Hochwassers gehandelt wird, einschließlich Evakuierungsplänen und
Notunterkünften.
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Internationale und interkommunale Zusammenarbeit: Vor allem bei grenzübergreifend
verlaufenden Flüssen kommt es bei der Hochwasserprävention auch darauf an, dass die
Länder zusammenarbeiten und Maßnahmen koordinieren.
Hochwasser ist ein komplexes Phänomen, das sowohl durch natürliche als auch durch vom Menschen
verursachte Faktoren beeinflusst wird.
Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden und
Verluste zu minimieren.